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Rescher Krustenbraten, herzhaft und saftig in dunkler Weißbiersoße mit Semmelknödel und Sauerkraut

Mein Herr Eheschatz und ich sind uns nicht wirklich einig darüber, was besser zum Krustenbraten passt: Semmelknödel oder Kartoffelknödel? Als gebürtige Schwäbin ziehe ich Kartoffelknödel vor, mein Göttergatte Semmelknödel. Viele Wirtshäuser sind sich da wohl ebenso uneins, denn oft gibt es je einen von jeder Sorte. Ideal und unverfänglich. Natürlich mach ich meinem Mann als liebende Ehefrau Semmelknödel zum Krustenbraten und natürlich nur, weil ich ihn über alles liebe und nicht, weil sie eine kleine Nasenlänge voraus liegen, wenn es um das „Resteessen“ geht. Semmelknödel lassen sich nämlich nicht nur wunderbar auf Vorrat einfrieren, sie sind auch als „Carpaccio“ sehr lecker oder in Rahmschwammerl oder als Gröstl oder oder …

Das Beste am Krustenbraten ist die resche Kruste. Die muss richtig schön aufgepoppt sein, dann hat so ein Krustenbraten alles was das Genießerherz begehrt. Er ist herzhaft, saftig, zart und natürlich knusprig. Mir würde die Kruste oft schon reichen. Braten aller Art mag ich ja unheimlich gerne. Man kann sie wunderbar vorbereiten und sich um alles andere kümmern, während der Braten in seinem Bettchen im Ofen liegt und von ganz allein lecker wird.

Krustenbraten mit Semmelknödel und Sauerkraut

In den meisten Rezepten heißt es, man soll die Kruste rautenförmig einschneiden. Ich tu mir dann aber immer schwer vom fertigen Braten schöne Scheiben abzuschneiden ohne, dass mir die Kruste herunter fällt. Darum habe ich die Schwarte diesmal waagerecht und senkrecht eingeschnitten. Nicht ganz so dekorativ aber praktischer und letztendlich könnt Ihr das nach eigener optischer Vorliebe machen, denn geschmacklich macht das keinen Unterschied. Den Unterschied seht Ihr auf den Fotos. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich diesmal vergessen habe den Braten als Ganzes zu fotografieren. Der Hunger war zu groß! Unten seht Ihr den Braten vom letzten Mal und oben der Teller mit einer schönen dünnen Scheibe vom heutigen Rezept. Zum Einschneiden verwende ich übrigens ein Teppichmesser. Das habe ich mir natürlich extra für meine Küche im Baumarkt gekauft, gesäubert und verwende es auch nur in meiner Küche. Das funktioniert wunderbar ohne große Anstrengung.

Was das Sauerkraut angeht, ja da war ich ganz faul. In so geringer Menge hat sich das selber machen nicht für mich gelohnt. Ich hab eine kleine Dose Sauerkraut gekauft und dieses etwas verfeinert. In einen Teebeutel hab ich Lorbeerblätter, Wacholderbeeren und Nelke gefüllt und das mit zum Sauerkraut gegeben. So muss man nicht auf die wunderbaren Aromen verzichten und kann das Säckchen hinterher leicht entfernen.

Die Semmelknödel sind aber selbstgemacht. Da bin ich auch eigen, denn sie schmecken mir im Lokal selten. Vielleicht überzeugt Euch ja mein Rezept. Es wird auch noch das Rezept für die Rahmschwammerl folgen und auch das Carpaccio möchte ich Euch nicht vorenthalten. Aber heute gibt’s die Semmelknödel mit Krustenbraten.

REZEPT SEMMELKNÖDEL

Zutaten:
(ca. 4 Personen)
600 g Knödelbrot (trockene Semmeln, Brot, Brezen in Scheiben geschnitten)
¾ l lauwarme Milch
etwas Butterschmalz
1 Zwiebel
2 Eier
1 Bund Petersilie
Salz

Gebt das Knödelbrot in eine große Schüssel und gießt die lauwarme Milch darüber. Das Brot fällt dann recht schnell zusammen. Vermischt es gut miteinander und lasst es quellen.

Die Zwiebel schneidet Ihr in feine Würfelchen und schwitzt sie in etwas Butterschmalz glasig an. Die Petersilie wird auch fein gehackt. Beides kommt dann mit den Eiern und Salz in das aufgeweichte Knödelbrot und wird gründlich durchgemengt. Schmeckt es mit Salz ab.

Semmelknödelteig

Stellt Euch eine kleine Schüssel mit Wasser bereit und befeuchtet darin immer wieder Eure Hände. Formt dann mit feuchten Händen Knödel aus dem Teig. Wie groß Ihr sie macht ist Euch überlassen, aber es sollten alle in etwa dieselbe Größe haben.

Bringt Wasser in einem großen Topf zum Kochen und salzt es dann. Wenn das Wasser sprudelt gebt Ihr vorsichtig die Knödel hinein. Der Topf muss groß genug sein, dass die Knödel darin schön schwimmen können. Durch die kalten Knödel kühlt das Wasser wieder etwas ab. Bringt es wieder zum Kochen und reduziert die Hitze bis es nur noch etwas köchelt. Die Knödel sind fertig, wenn sie nach oben schwimmen und im köchelnden Wasser „tanzen“. Dann holt Ihr sie mit einer Schaumkelle heraus.

Semmelknödel


REZEPT KRUSTENBRATEN

Zutaten:
(ca. 4 Personen)
1 Krustenbraten mit 1,5 kg
Salz, Pfeffer, gemahlener Kümmel
1 Bund Suppengrün
3 - 5 Zwiebeln
1 dunkles Weißbier
¼ l Wasser
3 EL Wasser
½ TL Salz
dunkler Soßenbinder

Stellt den Bräter schon mal in den Ofen und heizt Ihn mit auf 140°C Umluft vor. Das Fleisch müsst Ihr zuerst trocken tupfen, dann schneidet Ihr die Schwarte ein. Achtet darauf, dass Ihr nicht ins Fleisch schneidet. Die Fleischseiten werden großzügig mit Pfeffer, Salz und gemahlenem Kümmel gewürzt. Die Schwarte dürft Ihr auch gut salzen. Suppengrün und Zwiebeln werden geputzt und in grobe Stücke geschnitten. Setzt den Krustenbraten in die Mitte des heißen Bräters und gebt das Gemüse drum herum. Insgesamt braucht das Fleisch bei der Temperatur von 140°C 1 Stunde und 30 Minuten. Wobei der Ofen die letzte halbe Stunde anders eingestellt wird, damit eine schöne Kruste entsteht.

Nach ungefähr 30 – 45 Minuten gießt Ihr Weißbier und Wasser an. Löst den halben Teelöffel Salz in den drei Esslöffeln Wasser auf. Nach einer Stunde bepinselt Ihr die Kruste mit dem Salzwasser und stellt den Ofen auf Oberhitze. Ihr dürft ruhig auf 250°C hochdrehen, aber beobachtet den Braten! Die Kruste sollte richtig schön aufpoppen aber natürlich nicht schwarz werden. Drosselt die Hitze gegebenenfalls wieder etwas nach unten.

Schweinekrustenbraten

Nach den 1,5 Stunden holt Ihr den Bräter aus dem Ofen und legt das Fleisch kurz auf einem Teller ab. Löst den Bratensatz vom Boden und gießt den Inhalt des Bräters durch ein Sieb in einen Topf. Dann legt Ihr den Krustenbraten zurück in den Bräter und stellt Ihn wieder zurück zum Warmhalten in den ausgeschalteten Ofen (oder wenn es länger dauert max. 50°C, das schadet dem Braten nicht). Drückt mit einer Schöpfkelle so viel Sud wie möglich aus dem Gemüse. Aus diesem Sud zieht Ihr dann mit dem dunklen Soßenbinder Eure Soße. Ich mach das immer nach Gefühl und gebe dann lieber Soßenbinder nach. Ihr könnt die Soße natürlich auch mit einer Mischung aus Stärke und Wasser binden. Dazu nehmt ihr 2 EL von dem Sud in eine kleine Tasse und löst darin 1 EL Stärke auf. Das rührt Ihr dann wieder in die Soße und lasst es köcheln, bis es andickt. Die Soße müsst Ihr dann nur noch etwas abschmecken, mit Salz, Pfeffer oder vielleicht einer Prise Zucker. Das wars dann auch schön!

Schweinekrustenbraten

Ich wünsche Euch einen guten und gesunden Appetit beim gemeinsamen Genießen!
Eure Marion


Slow food Cheeseburger ... yummie!

Burger sind was Tolles. Beim Belegen kann man sich richtig austoben. Dabei mochte ich sie früher nicht mal besonders. Ich kannte sie nur aus den bekannten Fast-Food Läden und die schmeckten mir überhaupt nicht. Ein Fleischpflanzerl in einer normalen Semmel war mir da wesentlich lieber. Erst ein Urlaub in Irland vor ein paar Jahren hat es geschafft, das zu ändern. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie die geschmeckt haben! Frisch, saftig und ungelogen nach glücklichen Rindern. Diese Burger waren einfach „Wow!“. So gute Burger hab ich erst wieder vor einem Jahr in London bekommen, auch wenn sie die irischen nicht toppen konnten. Natürlich hab ich mich auch immer wieder mal an Burger versucht. Aber bei den Brötchen, die es zu kaufen gibt, hab ich immer das Gefühl, dass eine enge Verwandtschaft zu Pappe besteht. Aber vor kurzem ist mir ein Rezept in die Hände gefallen. Besser gesagt, ein Rezept für Burgerbrötchen. Mit ihnen steht und fällt alles und das möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten.

selbst gebackene Burgerbrötchen

Als ich das Originalrezept das erste Mal ausprobiert habe, hab ich mich in der Größe total verschätzt. Ich bin von 12 Stück der bekannten Brötchengröße ausgegangen, aber entweder werden diese Brötchen riesig (na ja oder wie in den Pubs in Irland oder England normal) oder man bekommt mehr als 12 Stück heraus. Jedenfalls war das nicht zu bezwingen und so hab ich das Rezept halbiert. Es werden also sechs große Burgerbrötchen daraus. Ein normaler Esser schafft einen, ein Guter kämpft beim zweiten und sehr gute Esser schaffen sicher zwei. Ich würde einen Burger pro Person rechnen und lieber noch einen einfachen Gurkensalat, Tomatensalat oder was auch immer, dazu anbieten.

Cheeseburger mit selbstgebackenem Burgerbrötchen

Der Hefeteig war beim ersten Mal (also mit der doppelten Menge) wirklich ein Erlebnis, über das ich immer noch lachen muss. Er ging und ging und hörte nicht auf, auch während ich ihn verarbeitet hab. Hab ich ein Brötchen geformt, sind die anderen Teiglinge weiter aufgegangen. Ich kam kaum noch nach. Das war der Punkt, an dem ich mich entschlossen hab, eine Teighälfte am nächsten Tag aufzubrauchen. Ich hab also eine handliche Teigkugel in eine Tupper gepackt. Da ich aber erst die anderen Brötchen ofenfertig machen und backen wollte, hab ich die Tupper stehen lassen. Als ich den übrigen Teig dann später in den Kühlschrank stellen wollte, war die Tupper mit Hefeteig übergequollen. Ihr könnt Euch vielleicht vorstellen, wie blöd ich geschaut hab. Ok, also hab ich alles in eine noch größere Tupper umgefüllt, die ungefähr dreimal so groß war. Da war kein Hintergedanke dabei, ich hatte einfach keine passende mehr. Es hat sich aber als guter Zufall herausgestellt, denn wenig später, als ich in den Kühlschrank geschaut hab, war diese Tupper wieder randvoll. Ich war mir wirklich nicht mehr sicher, ob der Hefeteig nicht das gesamte Haus einnehmen würde. Aber zum Glück gehört es noch uns und wir haben den Teig am nächsten Tag, zu Brötchen gebacken, mit viel Genuss vernichtet.

Also, wir haben ein fluffiges Burgerbrötchen mit einer zarten Kruste, würziges und saftiges Fleisch, knackigen, frischen Salat und Zwiebelringe, dünne frische Scheibchen Essiggurke, aromatische süße Tomaten, würzigen Käse, der verhalten zerläuft, und eine Soße, die alles miteinander verbindet. Ein Gedicht!

Cheeseburger selbst gemacht

Für dieses Rezept braucht Ihr Brotgewürz. Das könnt Ihr natürlich kaufen, aber auch selbst zusammenmischen. Kümmel, Koriander und Fenchel sind die Basis. Ich hab noch Schabzigerklee dazu gemischt. Alles ziemlich zu gleichen Teilen.

REZEPT

Zutaten für die Brötchen:
½ Würfel Hefe (zimmerwarm)
125 ml lauwarme Milch
375 g gesiebtes Weizenmehl
30 g Zucker
100 g weiche Butter
1 TL Salz
1 Msp. Brotgewürz
2 Eier

1 Eigelb
1 TL Milch
Etwas geriebenen Käse und/oder Sesam

Zutaten für die Fleischpflanzerl:
700 - 750 g Rinderhack
40 g Semmelbrösel (oder eine alte Semmel)
8 EL Milch
1 Ei
1 Zwiebel
1 kleine Knoblauchzehe
1 Bund krause Petersilie
ca. je 1 TL Salz und Pfeffer
3 geh. TL edelsüß Paprika
2 geh. EL scharfer Senf

Belag:
1 Romanasalat (oder andere)
1 Zwiebel
2 Essiggurken
2 Tomaten
12 Scheiben Käse (z. B. Grünländer)

Zutaten für die Soße:
2 EL Frischkäse
6 TL Ketchup
1 TL Senf
Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer, Zwiebelgranulat

Cheeseburger

Heizt den Ofen vor, dass er lauwarm ist und legt ein sauberes Geschirrtuch hinein. Bröckelt die Hefe in die lauwarme Milch und löst sie darin auf. Gebt die Hefemilch mit den restlichen Zutaten in eine Rührschüssel und verknetet es gut miteinander. Knetet den Teig dann 10 Minuten weiter. Er wird immer schöner und löst sich von der Schüssel. Und er duftet nach Hefe, etwas buttrig und süß und ganz unterschwellig kommt die würzige Note des Brotgewürzes durch. Verwendet entweder die Knethaken eines Rührgerätes oder eine Küchenmaschine. Deckt die Schüssel mit dem warmen Geschirrtuch ab und stellt sie in den ausgeschalteten Ofen. Lasst den Teig dort für 45 – 60 Minuten gehen. Wenn Ihr die Schüssel dann wieder aus dem Ofen holt, lasst das Geschirrtuch im Ofen und schaltet ihn evtl. nochmal kurz ein. Knetet den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche nochmal gut mit den Händen durch und teilt ihn dann in sechs gleichgroße Stücke. Diese Teiglinge formt Ihr zu schönen Kugeln, legt sie auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und drückt sie dann etwas platt. Deckt das Blech wieder mit dem warmen Geschirrtuch ab und lasst die Teiglinge nochmal für eine halbe Stunde gehen. Verrührt das Eigelb mit der Milch und bestreicht die Brötchen vor dem Backen dann damit.  Bestreut sie mit Käse und Sesam, wie Ihr mögt. Dann könnt Ihr die Brötchen bei 200°C Ober-/ Unterhitze im vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten backen.

Während der dreiviertel Stunde in der der Teig das erste Mal geht, könnt Ihr das Rinderhack würzen und die anderen Dinge vorbereiten. Dazu gebt Ihr in die Schüssel für das Hack schon mal die Semmelbrösel und die Milch. Dann das Ei und Rinderhack dazu. Schneidet die Zwiebel in feine Würfel und hackt auch den Knoblauch ganz fein. Hackt ebenso die Petersilie. Gebt die Zutaten und Gewürze mit in die Schüssel und vermengt alles gut und gründlich mit den Händen, einer Gabel oder mit Knethaken. Teilt die Masse dann in sechs Teile, formt sie zu Kugeln und dann zu dünnen Fladen mit in etwa dem Durchmesser der Brötchen. Sie werden dann nacheinander in etwas Öl in einer heißen Pfanne kurz von beiden Seiten angebraten. Dadurch, dass sie recht dünn sind, geht das ziemlich fix. Die fertigen Fleischpflanzerl sammele ich dann eingewickelt in Alufolie. Ich brate sie aber erst während der letzten 15 Minuten an, die die Brötchen backen.

Man sagt ja, dass ein Fleischpflanzerl erst dann richtig gut ist, wenn der Bäcker gewonnen hat. Normalerweise kommt in das Hack für Burger weder eine eingeweichte Semmel, noch Ei, Zwiebel, Petersilie oder Knoblauch. Auch kein Senf, sondern nur Paprikapulver, Salz und Pfeffer. Aber ehrlich gesagt taugt mir das überhaupt nicht. Ich hab es ausprobiert und finde mein „Riesenfleischpflanzerl“ wesentlich würziger, lockerer und saftiger. Ich verwende auch lieber eine in Milch eingeweichte Semmel als Semmelbrösel, weil sie sich besser verteilen lässt. Aber die hab ich nicht immer zur Hand und ich mach das Mengenverhältnis von Hack zu Milchsemmel immer Pi mal Daumen. Natürlich hab ich es diesmal für Euch abgewogen, genauso wie die Würze. Aber deswegen müsst Ihr euch nicht so penibel daran halten. Würzt, wie Ihr mögt. Manche probieren das Hack roh, aber das möchte ich nicht, genauso wenig wie eine Probe anzubraten. Das ist mir viel zu umständlich. Ich rieche einfach am der gewürzten Masse, bis ich zufrieden bin.

Salat waschen, trocken tupfen und zurecht zupfen. Zwiebeln putzen, in dünne Ringe schneiden. Gurken und Tomaten in feine Scheiben schneiden. Und die Zutaten für die Soße verrühren.

Einlagen für Cheeseburger

Einiges könnt Ihr natürlich auch gut vorbereiten. Ideal ist, die Burger zusammen zu setzen, wenn die Brötchen frisch, heiß und duftend aus dem Ofen und das Riesenfleischpflanzerl aus der Pfanne kommen. Beim Belegen gibt es bei mir eine ganz strenge Reihenfolge. Zuerst kommt der Salat und der Käse zuletzt damit das Brötchen nicht durchweicht. Dazwischen das Fleischpflanzerl und die Soße damit die Zwiebelringe, die Gurken- und Tomatenscheiben nicht runter fallen. Wenn das Burgerbrötchen noch heiß ist, schmilzt auch der Käse darunter.

Reinbeißen, genießen und glücklich sein!
Eure Marion



Meine Käsespätzle, geschabt und mit Schmelzzwiebeln

Käsespätzle sind der eindeutige Beweis dafür, dass Liebe durch den Magen geht. Sie haben schließlich ihren Teil dazu beigetragen, dass mir mein Herr Eheschatz vor ein paar Jahren verfallen ist. Aber nicht nur er zählt Käsespätzle zu seinen Leibgerichten, auch ich liebe sie! Leider gibt es sie nicht allzu oft, denn die Käsespätzle haben es durch die Eier und den Käse ganz schön in sich. Aber sie sind es wert und sie sind ein Genuss! Ich könnte sagen, dass man wenigstens schnell satt ist, aber man kann kaum aufhören zu essen weil sie einfach so lecker sind! Und das war es dann auch schon mit der kleinen Portion. Da hüpft mein kleines schwäbisches Genießerherzchen.

Kasspatzen

Mein Herr Eheschatz hat diesmal aber einen neuen Rekord geschafft: Vier Portionen! Das war fast die halbe Auflaufform, die er allein verputzt hat. Aber ich bin glücklich, wenn es ihm so sehr schmeckt. Wenn er nicht mit am Tisch sitzt, reicht dieses Rezept jedoch für vier normale Esser.

Für meine Spätzle, genauso wie für meine Pasta, verwende ich am liebsten Spätzlemehl. Es ist sehr feinkörnig und quellt sehr gut. Kochfeste Teige haben dadurch eine perfekte elastische Konsistenz und sind trotzdem locker. Den Unterschied merkt man deutlich, denn der Teig ist nach dem Kochen nicht mehlig-batschig, sondern hat Biss und Geschmack. Kann ich euch also nur empfehlen!

Mehl für Spätzle und Pasta

Natürlich gibt es viele Möglichkeiten, Spätzle zuzubereiten. Da gibt es zum Beispiel diverse Pressen und Siebe, aber ich schabe meine Spätzle am liebsten mit einem Spätzlebrett. Nicht nur meiner schwäbischen Kochehre zuliebe. Ich kann dadurch einen dickeren Teig verwenden, der ebenfalls dazu beiträgt, dass die Spätzle kerniger werden und mehr Biss haben. Der Clou des Spätzlebrettes ist die spitze Unterseite und die asymmetrische Spachtel. Das erleichtert das Schaben und ins-Wasser-Schupsen. Umständlich oder schwer, wie manche meinen, ist es nicht. Wie bei allem anderen auch, braucht man einfach ein wenig Übung. Meine werden auch nicht alle gleich und perfekt. Es gibt dicke und dünne. Aber das macht doch nichts! Ist ja schließlich handgemacht und dem Geschmack tut das keinen Abbruch. Natürlich findet Ihr bei youtube.de die eine oder andere Anleitung, die Ihr Euch anschauen könnt, aber ich werde versuchen, Euch das Spätzleschaben im Rezept ein wenig zu erklären. Wenn Ihr auch so gerne Spätzle esst, dann probiert es doch einfach mal aus. Teuer ist so ein Spätzlebrett nicht und es lohnt sich.

Spätzlebrett

Für den Geschmack ist selbstverständlich der Käse ebenfalls enorm wichtig und die Zwiebeln. Ich mag Schmelzzwiebeln am liebsten. Sie werden in der Pfanne mit etwas Butterschmalz für den feinen Geschmack angebraten und karamellisieren dadurch leicht. Die Süße finde ich eine tolle Kombination zu dem würzigen Käse. Der Käse. Ich stehe auch jedes Mal wieder an der Käsetheke und überlege aufs Neue. Empfohlen wird meist Emmentaler, Bergkäse und Weißlacker. Was Ihr letztendlich verwendet, ist jedoch Geschmackssache. Er sollte würzig sein und gut schmelzen. Ob Ihr noch einen Milderen dazu nehmt, das bleibt Euch überlassen. Meine Auswahl ist jedes Mal ganz unterschiedlich. Ich habe zwar meinen Favoriten gefunden, aber den gibt es halt leider nicht immer gerade dann, wenn ich mir Käsespätzle einbilde. Haltet einfach mal Ausschau nach dem „Rucksackkäse“. Der ist toll. Er schmilzt sehr gut und hat genau die richtige Würze.

Meine Käsespätzle mach ich übrigens in einer Auflaufform fertig. Auf Messen habe ich auch schon gesehen, dass manche die in der Pfanne machen, aber das ist für mich einfach nicht richtig. Außerdem kann man sie auf diese Weise auch schön vorbereiten oder während sie im Ofen sind, die Küche aufräumen. Ich koch ja immer recht langsam, weil ich Küchenchaos überhaupt nicht ausstehen kann und nebenher immer wieder aufräume. Da sind mir Gerichte, die dann noch im Ofen alleine auskommen, sehr recht.

REZEPT

Zutaten:
500g Spätzlemehl
6 Eier (es dürfen auch 8 sein und dafür weniger Wasser)
ca. 150 ml Wasser
2 TL Salz

600 g - 700 g Käse (je 200 g Emmentaler, Bergkäse und Weißlacker oder nur Rucksackkäse)

6 große Zwiebeln
1 EL Butterschmalz
Salz, Pfeffer und gemahlener Kümmel

etwas Butterschmalz für die Form

Macht zuerst den Spätzleteig, damit er dann noch schön Zeit hat, zu quellen. Nehmt eine große Schüssel und rührt darin Mehl, Eier und Salz mit dem Rührgerät zusammen. Gebt dann nach und nach Wasser dazu. Die Wassermenge hängt ein wenig von der Größe der Eier ab. Auf dem ersten der vier Bilder seht Ihr, welche Konsistenz der Teig haben sollte. Lieber etwas fester als zu flüssig. Dann muss der Teig geschlagen werden. Das macht man am besten per Hand mit einem festen Kochlöffel. Entweder in einer Art kreisenden Bewegung feste von oben nach unten durch den Teig und wieder hoch oder umgekehrt. Zu lange schlagen könnt Ihr nicht, also schlagt einfach so lange wie Ihr könnt. ;o) Vielleicht so ungefähr eine Minute. Stellt die Schüssel dann auf die Seite und hobelt den Käse über eine grobe Reibe.

Spätzleteig

Putzt dann die Zwiebeln und hobelt oder schneidet sie in dünne Ringe. Das sieht nach viel aus, aber das passt schon. Die fallen ziemlich zusammen. Nehmt eine große Pfanne und erhitzt darin das Butterschmalz und gebt die Zwiebeln hinein. Ich trenne die Ringe dabei gleich ein wenig voneinander. Es kann sein, dass sie anfangs ein wenig „safteln“, aber das macht nichts. Dreht die Herdplatte einfach auf die höchste Stufe und lasst die Feuchtigkeit verdampfen. Bratet sie dann auf mittelhoher Hitze weiter, bis sie karamellfarben sind. Würzt die Schmelzzwiebeln mit Salz, Pfeffer und gemahlenem Kümmel und stellt sie ebenfalls beiseite. Während die Zwiebeln vor sich hin brutzeln, könnt Ihr den Käse grob reiben und die Form mit etwas Butterschmalz ausfetten.

Schmelzzwiebeln für Käsespätzle

Jetzt geht es an die Spätzle. Bringt Wasser in einem großen Topf zum Kochen. Wenn das Wasser kocht, Salz dazu. Es sollte gerade etwas übersalzen sein. Außerdem braucht Ihr noch ein Sieb, das in einer passenden Schüssel steht. So gibt es keine Sauerei. Für Käsespätzle stelle ich mir keine Schüssel mit Eiswasser zurecht. Ich schichte sie nämlich aus dem Sieb heraus gleich mit dem Käse in die Form und möchte nicht, dass sie abkühlen. Sonst brauchen sie im Ofen länger. Wenn Ihr sie aber als Beilage servieren wollt, könnt Ihr sie in Eiswasser abschrecken und später abgießen.

Macht das Spätzlebrett feucht und gebt dann einen großen Klecks Teig auf die hintere Hälfte des Brettes. Taucht den Spatel ebenfalls kurz ins Wasser und verstreicht etwas von dem Teig dünn nach vorne zum Brettende. Das ist etwas, was während des Schabens immer wieder gemacht wird: Den Teig mit der nassen Spachtel nach vorne zu streichen. Dann schabt Ihr vom Teig einfach kleine „Hutzel“ ab und schiebt sie in einem Zug mit etwas Schwung ins kochende Wasser. Da müsst Ihr einfach Euren Rhythmus finden. Denkt daran, dass die Spätzle noch aufgehen. Schabt also dünne Hutzel ab, bis der verstrichene Teil aufgebraucht ist und streicht dann wieder mit einem nassen Spatel Teig von der hinteren Seite des Brettes dünn nach vorne. Habt Ihr eine Teigportion durch, rührt die Spätzle in dem kochenden Wasser nochmal etwas durch, holt sie dann mit einem Schaumlöffel heraus und lasst sie im Sieb weiter abtropfen.

Spätzle schaben

Geschabte Spätzle


Mein Arbeitsablauf sieht so aus, dass ich eine Teigportion schabe, sie in das Sieb gebe und dann die nächste schabe. Dann hole ich die Spätzle aus dem Sieb und verteile sie in der Form. Die eben Geschabten hole ich dann aus dem Kochwasser und gebe sie wieder in das leere Sieb und schabe dann die Nächsten ins Wasser usw. Zwei Spätzleportionen bedecken den Boden meiner Auflaufform gerade so und da streue ich dann schon Käse darüber. Immer eine lichte Schicht Spätzle und Käse. Käse sollte auch die letzte Schicht sein.
Verteilt dann noch die Zwiebeln auf den Spätzle und legt den Deckel der Auflaufform darauf. Wenn Ihr sie nicht abdeckt, werden sie trocken. Im vorgeheizten Ofen bei 200°C Umluft, lasse ich sie noch für ca. 20 Minuten im Ofen.

Käsespätzle und Schmelzzwiebeln in der Auflaufform

Und dann ist es soweit. Es riecht schon herrlich und wer schmilzt beim Anblick von geschmolzenem Käse nicht auch gleich mit dahin? mmmmhh! Dazu passt natürlich ein kleiner grüner Salat oder Gurkensalat. Als Kind hab ich übrigens gerne Curry über meine Käsespätzle gestreut. Aber dem bin ich zum Glück entwachsen.

Kasspatzen

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Zubereiten und natürlich noch mehr Spaß beim Essen und Genießen!
Eure Marion


Brownie "Chocolate 'n Nuts" - Die Geschichte einer süßen Schokosünde und kleinen Glücksgenussmomenten

Wie hieß es auf einem Plakat mal so schön? „Schokolade ist Gottes Entschuldigung für Brokkoli“. Es wäre nicht sehr nett, wenn man eine Entschuldigung nicht annehmen würde! Es musste einfach mal wieder was Süßes sein. An heißen Tagen kommt das Backen bei mir leider viel zu kurz. So gerne ich auch koche und backe, aber bei über 30°C finde ich es nicht besonders prickelnd, vor einem heißen Backofen zu stehen.

Amerikanische Brownie

Diese Brownies sind voll mit Nüssen und kleinen halbflüssigen Schokoinseln. Wenn das Blech frisch aus dem Ofen kommt, blubbern sie einem an manchen Stellen schon entgegen, wie kleine Schokovulkane. Ich kann da nicht widerstehen. Im Wasserbad hat schon die geschmolzene Kuvertüre auf mich gewartet, die ich auf die Brownies streichen wollte. Aber es kam alles anders. Ich konnte nicht widerstehen und musste den warmen Kuchen anschneiden und mir ein Stück mopsen, solange die Schokolade im Inneren noch flüssig ist und zerläuft. Dann hat mich die Kuvertüre angelächelt und so löffelte ich etwas davon über meinen Brownie und setzte dann noch ein zweites Stückchen obendrauf. Ein herrlicher Anblick von süßer Schokosünde. Mit ein wenig weißem Puderzucker oben drüber, sah es dann auch etwas unschuldiger aus.

Browniekuchen

Aber ich durfte ja noch nicht. Ich wollte meine Schokosünde erst für Euch fotografieren. Das war schon etwas gemein, wie mich die flüssige Kuvertüre die ganze Zeit über verführerisch angelächelt hat. Und sie hat letztendlich gewonnen. Ok, ich war papp satt! Es hätte kein Minzblatt mehr reingepasst. Aber das war es wert und der Brownie war als Alibi für die flüssige Schokolade sehr überzeugend.

Manchmal muss man sich so etwas Leckeres einfach gönnen und dann ist es ein kleiner Glücksmoment. Wenn es im Haus nach frisch gebackenem Kuchen und Schokolade duftet, wundert sich mein Herr Eheschatz auch nicht, dass ich bis über beide Ohren grinse.

Brownie mit geschmolzener Schokolade und Nüssen

Die Brownies machen sich aber nicht nur frisch aus dem Ofen ausgezeichnet. Sie sind schnell gemacht und halten sich in einer Tupper auch ein paar Tage, ohne trocken zu werden. Ich mach sie gerne nach Festtagen, wenn viel Schokolade übrig geblieben ist. Neben Schokodrops kann man nämlich so ziemlich alles unter den Teig mischen. Da brauche ich dann gerne Osterhasen, – Eier und Nikoläuse oder den Rest einer Schachtel Pralinen auf. Natürlich ergeben aber Schokodrops die schönsten Schokoinseln.

Das Buch aus dem das ursprüngliche Rezept stammt, habe ich schon gute zehn Jahre. Als gerade Muffins modern wurden, gab es das mit einem 6er Muffinblech im Buchladen. Ich glaube, es war sogar mein erstes eigenes Backbuch und eine meiner ersten Backformen. Die Rezepte in diesem Buch sind Klassiker und ich nehme es immer wieder gerne zur Hand. Darf ich also vorstellen? „Amerikanische Brownies“.

Brownie-Zutaten

REZEPT

Zutaten:
250 g feiner Backzucker
180 g Mehl
130 g herbes Kakaopulver
½ TL Rosensalz (oder normales)
½ TL Backpulver
150 g zerlassene Butter
4 Eier
Vanillemark (von einer Schote)
200 g Schokoladenchips oder Tropfen. Zartbitter, Vollmilch, Weiß oder gemischt, ganz nach Geschmack
100 g gehackte Walnusskerne (oder andere Nüsse)

Puderzucker zum Bestreuen oder Kuvertüre (ca. 250 g) zum Glasieren.

Bereitet ein Backblech von ungefähr 32 x 22 cm vor, indem Ihr es mit Backpapier auslegt. Wenn Ihr ein größeres verwendet, wird der Teig natürlich dünner und Ihr müsst die Backzeit reduzieren.

Röstet die Nüsse in einer Pfanne ohne zusätzliches Fett, bis sie duften und lasst sie dann abkühlen. Den Backofen auf 180°C vorheizen.

Es werden zwei Schüsseln benötigt. Eine für die trockenen Zutaten und eine für die Feuchten. Nehmt für die Trockenen eine größere Schüssel, denn es kommt dann noch die flüssige Mischung dazu.

Siebt also Mehl und Kakao in eine Rührschüssel, gebt Zucker, Salz und Backpulver dazu und mischt alles gut durch. In einer zweiten Schüssel versprudelt Ihr die zerlassene Butter, die Eier und das Vanillemark mit einem Schneebesen. Die Butter darf nicht heiß sein, sonst stocken die Eier! Um mir einen extra Topf zu sparen, verwende ich für die flüssigen Zutaten eine Schüssel, die mikrowellengeeignet ist. Darin schmelze ich die Butter, bis sie gerade flüssig ist und gebe dann die restlichen Zutaten dazu.

Gebt die flüssige Mischung zu der Trockenen und verrührt beides nur so lange, bis alles gerade vermengt ist. Kleinere Klumpen stören nicht. Hebt Schokochips und Nüsse unter den Teig und verteilt Ihn dann gleichmäßig auf dem Backblech.

Beim Backen verwende ich Ober-/Unterhitze lieber als Umluft. Bei 180°C 25 – 30 Minuten backen.

Wenn Ihr geduldiger seid als ich, hebt Ihr den Kuchen mit dem Backpapier aus dem Blech und lasst ihn auf einem Kuchengitter abkühlen. Währenddessen könnt Ihr die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen. Wie Ihr weiter vorgehen wollt, liegt ganz bei Euch. Ihr könnt den gesamten Kuchen bestreichen bzw. bestäuben oder ihn vorher in Brownies schneiden und diese dann sogar komplett in Kuvertüre tauchen, dann werdet Ihr aber mehr davon brauchen.

Lauwarmer Brownie mit geschmolzener Schokolade

Ich wünsche Euch kleine glückliche Genussmomente!
Eure Marion