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Schollenröllchen mit Pesto von der Zitronenmelisse gefüllt in Weißweinsauce

Fisch esse ich eigentlich recht gern. Ich muss aber gestehen, dass ich ihn mir meist auswärts gönne, in Restaurants oder als „Steckerlfisch“ auf der Dult. Mit Gräten kann ich nämlich überhaupt nichts anfangen. Da ist Steckerlfisch schon wirklich die oberste Ausnahme. Fragt aber lieber nicht, wie lange ich mit ihm beschäftigt bin oder welche „Temperatur“ er dann noch hat. Glücklicherweise bin ich da nicht so eigen.

Eine schöne Fischtheke reizt mich aber dann doch hin und wieder. Frisch und glänzend liegen sie da, in glitzerndem Eis, die unterschiedlichsten Arten. Wie frisch gefangen mit einem Hauch von Meer in der Luft. Das weckt in mir die Urlaubsstimmung und dann kann es passieren, dass so ein Fischpakerl in meinem Einkaufswagen landet. Die logische Folge ist natürlich, dass er dann auch zubereitet werden muss. Je nach Fisch merke ich dann, dass mir die Übung fehlt.

Ich lass mich gerne von den netten Damen und Herren an der Fischtheke beraten und diesmal wurde mir die Scholle ans Herz gelegt. Es sollte einfach mal etwas anderes auf den Tisch als Lachs, so lecker er auch ist. Und sie hatten Recht. Scholle ist ein recht dankbarer Fisch, weil sie nur diesen einen Wirbel in der Mitte hat. Fisch ohne Gräten find ich super.

Scholle

Es ist schon etwas her gewesen, dass ich dieses Rezept in einer Kochzeitschrift gesehen habe. Meine Bestände durchsuchen wollte ich ehrlich gesagt allerdings nicht. Im Hinterkopf schwirrte mir eh noch das Wichtigste an Zutaten herum und da ich ja kurz zuvor mein Zitronenmelissenpesto gemacht habe, stand der Entschluss für das Rezept schnell fest. Und so gibt es diesmal ein Fischrezept für Anfänger.

Als Beilage habe ich selbstgemachte Tagliatelle mit Nussbutter, also mit gebräunter Butter, gemacht. Ganz einfach aber überzeugend. Der Pasta möchte ich demnächst einen ausführlichen Artikel widmen, daher die Kurzzusammenfassung: Butter in der Pfanne schmelzen und bräunen lassen, währenddessen die Tagliatelle kochen und abgießen, dann in der Pfanne mit der Butter kurz schwenken und servieren. Natürlich passen zu diesem Rezept auch Reis, Kartoffeln oder Kartoffelpüree.

Gedämpfte Scholle mit Pesto in Weißweinsauce

REZEPT

Zutaten:
4 Schollenfilets
8 TL Zitronenmelissenpesto
8 Schnittlauchhalme
1 kleine Zwiebel
2x 1 TL kalte Butter
200 ml Weißwein (Müller Thurgau)
150 ml Brühe
1 leicht gehäufter TL Speisestärke
Zitronenpfeffer- und Salz
Schnittlauch zum garnieren

Es bedarf etwas Vorbereitung, aber das Zubereiten selbst geht dann sehr schnell. Wascht das Fischfilet unter kaltem Wasser und tupft es trocken. Sucht mit dem Finger den Wirbel und schneidet die Filetstreifen links und rechts davon ab. Die Haut habe ich mit einem scharfen Messer entfernt, da der Fisch nicht gebraten, sondern gedämpft wird. Wichtig ist ein scharfes, eher dünnes Messer. Versucht an einem Ende zwischen Fisch und Haut zu kommen. Haltet dann die Haut fest und schneidet mit leichten langen „Sägebewegungen“ ohne allzu viel Druck an der Haut entlang. Neigt das Messer dafür recht flach und leicht mit der Schneide nach unten. Wenn Ihr dann 8 saubere Filetstreifen habt, dann ist der Spuk vorbei und es geht schnell.

Schollenfilet mit Zitronenmelissenpesto

Jeder Filetstreifen wird mit einem Teelöffel Pesto bestrichen. Dann könnt Ihr sie aufrollen und mit je einem Schnittlauchhalm zusammenbinden. Ich hab mich für diese Variante entschieden, weil ich Angst hatte, dass mir der zarte Fisch vom Zahnstocher bricht oder mir beim Hineinstechen das Pesto herausquillt. Den Fisch hab ich wegen des Pestos nicht extra gewürzt.

Schollenröllchen mit Pesto und Schnittlauch gebunden

Die Zwiebel wird fein gewürfelt benötigt. Daher natürlich von der Schale befreien, das haarige Ende dran lassen und die Knolle halbieren. Schneidet senkrecht zum Strunk feine Streifen ein, aber nicht durch und anschließend quer feine Würfel abschneiden. Erhitzt eine Pfanne und lasst darin 1 Teelöffel Butter zergehen und heiß werden. Darin dünstet Ihr die Zwiebelwürfelchen glasig an. Gebt etwas Salz und Zitronenpfeffer dazu. Sie sollten aber nicht braun werden. Löscht die Zwiebeln mit dem Weißwein ab und gießt dann die Brühe dazu. Behaltet aber von der Brühe 1 – 2 Esslöffel zurück. In diesen Rest rührt Ihr die Speisestärke ein, bis keine Klumpen drin sind. Rührt die Speisestärkemischung dann langsam mit in die Pfanne und kocht die Soße auf. Lasst es ein wenig köcheln, bis Ihr merkt, dass alles leicht andickt. Das sollte nur wenige Minuten dauern.

Dreht dann die Hitze zurück auf eine niedrige Stufe, gebt den anderen Teelöffel kalte Butter in die Soße und verrührt alles, bis sich die Butter aufgelöst hat. Das bindet die Soße zusätzlich ab und gibt ein feines Aroma. Setzt die Röllchen in die Pfanne und legt den Deckel darauf. Die Röllchen ziehen schnell durch. Das erkennt Ihr daran, wenn sie weiß sind und nicht mehr glasig. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Beilage also schon fertig sein. Manche mögen Fisch noch glasig in der Mitte. Ich muss das bei diesen Röllchen nicht haben. Sie waren höchstens 5 Minuten in der heißen Soße und sie waren wunderbar zart und nicht trocken. Wer einen glasigen Kern möchte, holt sie einfach früher heraus.

Beilage und Fisch miteinander anrichten, Soße dazu und mit etwas Zitronenpfeffer, Salz und Schnittlauch garnieren.

Da ich schon einen Müller Thurgau von Weinbau Landwehr in der Soße verwendet habe empfehle ich Euch diesen leckeren Weißwein natürlich auch zum Essen. Sehr fein!

Fröhliches Genießen wünsch ich Euch, bis zum nächsten Mal!
Eure Marion


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