Kochen und Backen hat mir schon relativ früh großen Spaß gemacht. Das waren zu dieser Zeit natürlich noch keine großen Sprünge, aber Kochsendungen habe ich schon immer geliebt. Grundlegendes habe ich von meiner Mama gelernt, der besten Mama von allen. Aber auch aus "meinen" Kochsendungen konnte ich mir das Eine oder Andere abschauen und nachmachen. Von "Schmeckt nicht, gibt's nicht" mit Tim Mälzer, konnte ich nicht genug bekommen. Ein Koch, der es mir ganz besonders angetan hat und den ich auch nach wie vor sehr schätze. Mir hat es schon immer gefallen, dass er ‚normal‘ kocht. Ohne Schnick Schnack, aber mit einer gewissen Portion ‚Rotzigkeit‘, wie er es nennt. Es ist eine sehr leckere, ehrliche und gute Küche, durchaus auch für jeden Tag und so, wie man einfach gerne isst und wie es schmeckt.
Sein neues Buch „Heimat“ ist rundum gelungen. Und ich bin richtig happy, dass ich es bei einer Autogrammstunde von ihm signiert bekam. Er ist ein wirklich sehr netter und freundlicher Mensch. Das Buch ist großartig! Wirklich toll geworden und sehr gelungen. Es hält das, was der Titel verspricht; klassische und bodenständige Rezepte, von denen Tim den Staub abgewischt und sie neu, leichter und lecker interpretiert hat. Auch die Geschichten drum herum sind so schön geschrieben. Das Buch macht einfach Lust. Lust auf gute Küche und Heimat.
Ein Rezept, das mir gleich ins Auge gesprungen ist, obwohl es so einfach ist, ist das Ofensauerkraut. Vielleicht rümpft Ihr jetzt die Nase „was ist an Sauerkraut so toll?“. Aber bei uns isst man Sauerkraut doch recht oft z.B. zu Schweinsbraten, Bratwürstl, in Krautschupfnudeln oder auch in Krautkrapfen. Diese Sauerkrautvariante ist jedenfalls richtig lecker. Man kann es sehr gut auf Vorrat machen und portioniert einfrieren. Wie Tim auch schon in seinem Buch schreibt, schmeckt es auch einfach nur mit Kartoffelbrei sehr gut.
Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht selbst ein Rezept von Tim Mälzer etwas abändern würde. Nur etwas. Ich mag zum Beispiel keine ganzen Kümmelkörner und habe diese deshalb gemörsert. Auch mache ich alles gleich im selben Bräter. So bleibt das komplette Aroma des gerösteten Kümmels im Gericht und ich spare mir vor allem weiteres Geschirr. Mein Sauerkraut habe ich zudem auf dem Bauernmarkt gekauft, an einem der Gemüsestände. Dort einzukaufen ist eine Wucht und macht richtig Lust auf das frische, bunte und knackige Saisongemüse. Sie stellen auch ihr Sauerkraut selbst her und so stand für mich außer Frage, es dort zu kaufen. Da ich es in Pfundbeuteln bekomme, habe ich die Rezeptzutaten etwas hochgerechnet; von 1,7 kg (2 Dosen) auf 2 kg Sauerkraut.