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Zucchinischwemme # 5 - Sauer eingelegte Zucchini

Wenn man mit der Zucchini-Verwertung nicht mehr nachkommt, liegt es nahe, sie irgendwie haltbar zu machen. Dabei ist sauer einlegen und einkochen eine gängige Möglichkeit. In Bayern isst man ja gerne Brotzeit und sauer eingelegtes Gemüse passt dazu sehr gut. Meist in Form von Essiggurken. Aber warum Essiggurken kaufen, wenn das Gute liegt so nah? Ich sage Euch, die selbst eingelegten Zucchini schlagen jede gekaufte Essiggurke um Längen! Na gut, für Rindsrouladen werde ich wohl weiterhin Essiggurken kaufen. Aber für den puren Genuss haben wir jetzt viele Gläser mit den wunderbaren sauer eingelegten Zucchini in der Speis stehen.

Zucchini sauer einlegen

Ich habe viele Rezepte gelesen und es wurde viel auf unterschiedliche Art für Haltbarkeit gesorgt. Aber die Frage, ob das auch wirklich haltbar ist, hat mich beschäftigt. Ich möchte natürlich nicht in naher Zukunft viele Gläser wegwerfen müssen. Da kamen mir zwei alte Haushalts- und Kochbücher in den Sinn, die bei mir im Küchenregal stehen. Eines von 1927 und das Andere von 1960. Wenn die nicht gewusst haben, wie man etwas haltbar macht, wer dann? Beide Bücher enthielten zwar viele Tipps über das Einkochen, was mit der exakten Einhaltung genauer Temperaturen zu tun hat, aber wenig zum sauer einlegen. Und hinzu kommt noch, dass sie kein derart „neumodisches Zeug“ verwendet haben, wie ich. Man höre und staune: Schraubgläser. Sie springen vielleicht nicht auf diesen momentan angesagten Vintage-Look-Zug auf (den ich zugegebener Maßen auch gerne mag), aber sie sind zuverlässig und einfach in der Handhabung. Ich habe aber lange suchen und googeln müssen, bis ich eine Antwort auf meine Frage gefunden habe: Muss ich meine fertigen Schraubgläser nochmal einkochen um sie wirklich haltbar zu machen? Nein, nicht wenn die Gläser heiß befüllt wurden und sie nach dem Abkühlen ein Vakuum gezogen haben. Vakuum ist Vakuum. Wenn Vakuum da ist, braucht man keines mehr durch nochmaliges Einkochen erzeugen. Dass sich alle Einkochtipps auf die gängigen Spanngläser mit Gummiring beziehen, ist also kein Zufall, sondern hierfür wohl eher nötig. Ich lasse mich aber auch weiterhin gerne eines Besseren belehren.

Süß-saure Zucchini

Aber neben der, ich nenne es mal technischen Seite, des eingelegten sauren Gemüses, gab es natürlich wahnsinnig viele verschiedene Rezepte in Hinblick darauf, was denn mit in den Sud gehört. Und das teilweise enorm unterschiedlich. Jeder behauptet für sich unisono, dass man GENAU SO sauer einlegt. Wer aber nun glaubt, dass ich mich davon verwirren lasse, der kennt mich schlecht. Ich koche bei Rezepten eh immer mein eigenes Süppchen und halte mich nicht großartig an Rezepte. Außer vielleicht, wenn ich Eis mache oder backe. Aber selbst da gehe ich irgendwann eigene Wege und beginne zu variieren. Wäre ja sonst langweilig. Jedenfalls habe ich mir aus allen Rezepten das zusammen gesucht, was mir gefällt und einfach umsetzbar ist. Und, ich will mich nicht in die Reihe derer stellen, die ebenso unisono behauptet, dass ‚man genau so‘ sauer einlegt. Nein. Aber ICH lege Zucchini jetzt ‚genau so‘ ein. Der Geschmack ist auf meiner Seite und ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Ein gelungenes Experiment und auf gelungene Experimente bin ich immer ganz besonders stolz. Und das liegt an meiner Geheimzutat, die ich jetzt nur Euch verrate: Zimt. Nur eine Messerspitze! Nicht mehr. Er rundet den Sud, der süß und sauer ist, wunderbar mit einer leichten herben Nuance ab. Es ist nicht mehr als der Gedanke beim Essen ‚Da ist noch etwas was ich kenne, aber was?‘ und weiter kommt man gar nicht mit der Überlegung, weil sich die Aromen auf der Zunge schon zu einem Ganzen zusammen geschlossen haben. Ich liebe so etwas! Dieses, ein bisschen darüber nachdenken, welche Aromen da auf der Zunge spielen. Man schmeckt und genießt dann bewusst. Auch das bisschen Vanille unterstützt diesen bewussten Genuss. Sie bringt eine ganz leichte muffige Note mit, was jetzt erstmal negativ klingt, aber das ist es gar nicht.

Ich könnte jetzt weiter schwärmen. Mit einem Parfüm möchte ich den Sud nicht vergleichen, das wäre übertrieben. Und ‚Komposition‘ klingt mir auch zu hochgestochen. Aber es ist definitiv eine schöne Aromen-KomBINAtion. Passt auf: Ein fruchtiger Essig und Zucker sind eine leichte, frische und fruchtige süß-saure Basis. Dann kommen Senfkörner und Lorbeer dazu. Ätherische Öle, die die Basis unterstützen, ebenso der Kurkuma. Er färbt nicht nur, sondern ist etwas herb-fruchtig und dabei mildwürzig. Pfefferkörner bringen ein wenig Pepp in die Geschichte. Abgerundet wird alles mit einer subtilen Spur Vanille; mild und vielleicht ein wenig muffig-blumig und einer herben Idee Zimt. Zum Schluss stubst das Salz alle Aromen noch einmal an. Wunderbar. Jetzt wisst Ihr bereits, was alles drin ist und vielleicht habe ich es auch geschafft, Euch Lust auf dieses Rezept zu machen. Ich spanne Euch nicht lange auf die Folter.

Eingelegte Zucchini zur Brotzeit

Zucchinischwemme # 4 - Locker fluffiger und saftiger Zucchini-Walnuss-Kuchen

Also das ist wieder ein richtiges Zucchini-Highlight! Dieser Kuchen ist so wunderbar fluffig und saftig; ich bin ganz hin und weg! Der macht süchtig. Eindeutig!

Zucchini Walnuss Gugl
 
Zucchini in Kuchen zu verarbeiten, dürfte für viele kein neuer Gedanke mehr sein. Gemüse und Süß kennt man schon vom Möhrenkuchen oder Rüblikuchen. Geraspelt unter den Teig gemischt und mitgebacken, macht dieses wunderbare Gemüse den Kuchen schön saftig und zart. Aber ich will hier auch nicht das Rad neu erfinden. Dennoch habe ich es bis jetzt nie ausprobiert. „Never change a winning Team“ dachte ich mir. Kuchen ist auch ohne Gemüse top! Aber ebenso heißt auch, dass Gelegenheit Diebe macht. Nun, ich habe jetzt die Gelegenheit und zwar in Form von fleißig wachsenden Zucchini in meinem Garten. Und was ich stehle? Vielleicht ein klein wenig die uneingeschränkte Treue in meine Standardrezepte. Wobei das Eine nicht das Andere ersetzen muss. Vielmehr ist der Zucchinikuchen eine willkommene Erweiterung und darüber bin ich immer froh. Mit den eigenen Klassikern ist das nämlich so eine Sache. Man vergisst manchmal sogar über den Tellerrand zu schauen. Erst wenn man dazu gezwungen ist fällt einem auf, dass es hinter dem Horizont weiter geht. Und das ist auch gut so. Verdammt gut! Darüber, dass ich diesen Zucchini-Nuss-Kuchen entdeckt habe, bin ich richtig happy!

Meine Entscheidung fiel auf eine Kombination mit Nüssen. Genauer gesagt Walnüsse, denn davon habe ich auch noch einen ganzen Korb aus dem elterlichen Garten zu Hause stehen. Passt also wunderbar. Natürlich könnt Ihr auch andere Nüsse verwenden. Was Ihr mögt oder gerade da habt. Es macht sich auch sicher gut, die Nüsse durch Schokostreusel zu ersetzen. Das möchte ich auf jeden Fall auch noch ausprobieren. Ich glaube, wenn in diesem Kuchen auch noch Schokolade drin ist, bin ich so hin und weg, dass man mich gar nicht mehr ansprechen braucht.

Zucchini Walnuss Kuchen

Luftiger Kuchen

Einen großen Vorteil hat das Backen mit Öl im Gegensatz zu Butter ja auf alle Fälle. Man kann spontan backen, ohne darauf warten zu müssen, dass die Butter weich wird. Was, erstaunlicherweise, auch bei diesem tropischen schwülen Wetter der letzten Wochen dauert. Mir war das anfangs nämlich etwas unsympathisch und ich wusste nicht so recht, ob mir ein Kuchen mit Öl gefällt. Öl statt Butter? Aber, das Resultat ist super und es fehlt mir kein Buttergeschmack.  Das war also schon der zweite Blick über den sommerlichen Horizont. Zurzeit regnet es ja allerdings leider immer wieder. Ich hoffe der Sommer noch einmal zu uns zurück!

Gugelhupf

Das Rezept passt sowohl für eine Kastenform als auch für einen Guglhupf. Wobei der dann doch nicht ganz voll wird. Ich hab den Kuchen auch schon mit Zutaten hochgerechnet auf vier Eier gebacken. Da ich aber das Backpulver bei einem Päckchen belassen habe, war er nicht ganz so locker. Aber trotzdem lecker! Fluffig ist mir aber lieber und daher bleibe ich doch lieber bei der kleineren Menge oder werde nächstes Mal noch Backpulver dazu geben. Ich hatte 350 g Zucker, 4 Eier, 1 Pk. Backpulver, 180 ml Sonnenblumenöl, 1,5 TL Zimt, 300 g Zucchini, 140 g Walnüsse und 350 g Mehl verwendet. Vorstellen möchte ich Euch aber die saftige, lockere und fluffige Variante.

KitchenAid in Aktion

Zucchinischwemme # 3 - Zucchini-Antipasti

Gemüse-Antipasti. Eigentlich ist das Teil einer italienischen Vorspeise. Aber diese Vorspeise hat sich fest in unsere Genussherzen gesetzt und man isst sie hier nicht nur gerne als Auftakt zum Hauptmenü. Ja, sie spielen hier auch gerne die Hauptrolle. Bei einer, ich sage mal „mediterranen Brotzeit“. Weitere gern gesehene Nebendarsteller dieser Aufführung sind noch leckere Kleinigkeiten, wie Oliven oder guter luftgetrockneter Schinken und würzige Salami. Gerne auch ein wenig „Caprese“ und gutes, frisches Weißbrot dazu. Aber auch als Nebendarsteller eines schönen gegrillten Steaks kommt Antipasti ganz groß raus. 

Zucchini Antipasti selber machen

hausgemachte Antipasti aus Zucchini

Selbst gemachte Antipasti laufen der gekauften Variante eindeutig den Rang ab. Was man da bekommt, ist zwar durchaus annehmbar, doch meistens so vollgesaugt mit Öl, dass gegrillte Zucchini oder Aubergine und Co. oft nur als öliger, undefinierbarer Schwamm daher kommen. Wie würde Euch zum Beispiel ein wenig mehr Variation in der Gemüseauswahl gefallen? Die Klassiker sind Zucchini, Aubergine, Champignons,  Paprika und Artischocke. Aber diese „Machart“, dieses Rezept, funktioniert mit nahezu jedem Gemüse. Ja, gerade Karotten sind ganz besonders lecker. Sie bringen eine leichte Süße mit. Sogar mit Knollensellerie kann man auftrumpfen. Denn dergleichen haben viele noch nicht gegessen. Ihr werdet positiv überrascht sein, da bin ich mir sicher!

Verschiedene Antipasti selbst gemacht

Jetzt kommt das ganz große Aber: ABER heute stehen selbstverständlich Zucchini im Mittelpunkt. Denn Zucchini sind lecker (sonst hätte ich sie nicht angepflanzt), sie haben gerade Saison und … na ja, sie müssen weg. Ich will mich hier gar nicht beschweren, nein, keineswegs. Ich bin immer noch richtig stolz auf meine Pflanzen und die Ernte. Aber während ich jetzt für Euch den (erst) dritten Blogbeitrag fertig habe, wird Zucchini hier nahezu in jedem Essen verwertet. Aber nicht alles ist „genussküchentauglich“. Ihr müsst jetzt genauso durch die Zucchinirezepte durch, wie ich. Aber so schlimm ist es nicht, oder? Noch haben wir Spaß! Spaß beim Ernten, Zubereiten und Essen.

Zucchinischwemme # 2 - Zucchini Quiche

So kann es gehen. Jetzt habe ich schon das nächste Rezept für Euch. Der reichen Zucchini-Ernte sei Dank. Eine Quiche wollte ich eh schon längst mal wieder machen. Manchmal kocht man so oft dieselben Dinge, bis irgendwann ein neues Rezept dazu kommt. Das wird dann in das Standardrepertoire aufgenommen und andere fallen dafür heraus. Meine Zucchini haben mir jetzt den perfekten Anlass geliefert, seit langem wieder einmal eine Quiche zu machen. Denn außer meines schwäbischen Zwiebelkuchens, den es eh nur zur entsprechenden Jahreszeit im Herbst gibt, fiel dieses Gericht ziemlich unter den Tisch.

Zucchiniquiche

Ein wenig erinnert  mich die Quiche an eine Sonne. Vielleicht liegt es auch an der Erinnerung daran, dass ich den deftigen Kuchen heiß und duftend aus dem Ofen geholt und ihn auf die Terrasse gebracht habe, wo ihn mein Eheschatz und ich in der Abendsonne genossen haben. Ich finde es immer schön, wenn es im eigenen Leben so kleine Momente gibt, ganz kurze Szenen, zuerst unbewusst, die aus einem Roman stammen könnten. Das sind schöne kleine Glücksmomente.

Zucchiniquiche

Zucchini-Quiche

Vielleicht bin ich auch etwas befangen und denke nicht mehr objektiv, aber mit einer Zucchini aus dem eigenen Garten, schmeckt so eine Quiche gleich noch viel besser. Eine schöne Sache. Einerseits deftig, andererseits sommerlich leicht. Knuspriger Mürbteig und dann die Füllung mit den saftigen Zucchini, Gartenkräutern und Geräuchertem. Eine Wucht, die heiß ebenso lecker schmeckt, wie lauwarm und kalt. Was nicht schlecht ist, denn zu zweit werden wir ihr nicht auf einmal Herr. Aufgewärmt hat sich die Zucchini-Quiche aber auch sehr gut gemacht. Gründe genug, um Euch dieses Rezept ans Herz zu legen.

Stück Zucchini Quiche