Startseite Grüß Dich Kooperation Partner Kontakt

Die Frühlingssonne im Glas - Löwenzahnblütengelee

Wer entscheidet denn, was Unkraut ist und was nicht? Manche "Unkräuter" blühen eigentlich recht schön. Das Problem liegt eher darin, dass sie sich unkontrolliert und rasend schnell vermehren. Und dazu noch dort, wo man sie nicht gebrauchen kann oder haben möchte. Löwenzahn gehört, wohl nicht nur für mich, ganz eindeutig in diese Kategorie. Seine Wurzeln machen manchem Rettich Konkurrenz. Die strahlenden sonnengelben Blüten, finde ich aber trotz allem sehr hübsch. Wir haben hier viele Wiesen, die im Frühling geflutet sind, mit diesem leuchtenden Gelb. Das ist ein sehr schöner Anblick. Freundlich und man weiß, dass der Sommer kommt. Nur eben im eigenen Garten ist er nicht so willkommen. Zumindest nicht in der Menge, die wir den umliegenden Wiesen zu verdanken haben. Ich war und bin entschlossen dem Löwenzahn zu Leibe zu rücken. Er muss weg, oder immerhin weniger werden, etwas im Zaum halten, Ihr versteht? Und darum habe ich jetzt ein neues geniales Spielzeug. Den Fiskars Unkrautstecher. Viele zweifeln ja daran, ob diese Dinger wirklich etwas bringen. Ich kann sagen; es funktioniert! Das Ding ist super! Easy Peasy. Unkraut stechen macht 'voll bock'.

Löwenzahnblüten Gelee

Pusteblume

Bei meiner Suche nach dem richtigen Spielzeug, bin ich aber auch über diverse Rezepte für Löwenzahn und Löwenzahnblüten gestolpert. Ich dachte "Hey!" und wurde neugierig. Besonders Löwenzahnblütengelee hat es mir angetan und dann habe ich mit einer Schüssel bewaffnet den Garten gestürmt und ihnen die Köpfe abgezupft. Und jetzt bin ich um eine Erkenntnis reicher: So viel Löwenzahn haben wir doch nicht im Garten, denn ich musste sogar auf der gegenüberliegenden Wiese weitersammeln um auf die benötigte Menge zu kommen. Die Dinger wiegen ja quasi nichts.

In der Küche und mit Neuem bin ich gerne experimentierfreudig. Einen leckeren Brotaufstrich aus Löwenzahnblüten konnte ich mir sehr gut vorstellen. Aber ich war auch unheimlich neugierig! Mein Eheschatz, der beste Eheschatz von allen, war hingegen mehr als skeptisch. Dabei vertraut er mir doch sonst auch! Als würde ich ihm etwas vorsetzten, das nicht schmeckt! Oder habe ich ihm jemals seine (mir völlig unverständlich) ungeliebten, sogar verhassten Tomaten untergejubelt? Ok, es gab da mal einen Versuch mit Grünkernbratlingen, völlig furchtbar und misslungen, aber das ist nun wirklich lange her und schließlich hat er mich trotzdem geheiratet. Also!

Löwenzahn Marmelade

Löwenzahnblütengelee lohnt sich auf jeden Fall. Ihr werdet sicher skeptische Blicke ernten, die dann aber umso überraschter sind, wie lecker das schmeckt. Augen werden die machen! Genauso wie ich, mein Eheschatz und Ihr zuvor. Die Anerkennung ist auf Eurer Seite. Und Ihr selbst wollt ab da auch immer ein Glas dieses Angebergelees zu Hause haben. Mich erinnert der Geschmack an Honig und außerdem ist da noch etwas von Sonne und Wiese und Frühling. Das ist wirklich ein unerwarteter und besonderer Genuss. Ich bin total happy, dass ich das entdeckt habe. Der Frühling und die Sonne im Glas und zum Frühstück.

Geschenke aus der Küche

Löwenzahn

Ich will nicht bestreiten, dass das Sammeln und Blütenzupfen eine heiden Arbeit ist. Aber zumindest konnte ich mir letzteres erleichtern. Ganz einfach, die Blüten mit einer Schere über dem Stempel abschneiden und gut ist. Das Grüne sollte man schon so gut wie möglich heraus suchen, aber im Vergleich zum Abzupfen war das eine mortz Erleichterung. Außerdem werden auch die Finger nicht total gelb davon und die Blüten werden nicht zerquetscht. Super Sache. Und am Ende hat man dann eine ganze Schüssel voll mit weichen und flauschigen, knallgelben Blüten. Leider ist mir das erst recht spät eingefallen. Aber der nächste Frühling kommt! Jetzt ist der Löwenzahn ja leider größtenteils zu Pusteblumen geworden. Wobei "leider" auch nicht so einfach gesagt ist, denn ohne gäbe es dieses wunderschöne Pusteblumen-Bild nicht, das mir eine liebe Freundin für meinen Post zur Verfügung gestellt hat. Besucht Sie doch mal auf redfairy Picture Designs oder auf Ihrer Facebookseite.

Rezept

Zutaten:
200 g Löwenzahnblüten
(Dafür braucht Ihr eine große Schüssel voll Blütenköpfe)
1 L Wasser
1 Zitrone (Saft)
500 g 2:1 Gelierzucker

5 Gläser à 250 ml (das Fünfte wird nur halb voll)

Blüten vom Löwenzahn

1. Wenn Ihr die Blütenköpfe gesammelt habt, dann müsst Ihr, wie oben schon erwähnt, die Blüten abschneiden. Mit einer sauberen Schere geht das sehr gut und schnell. Schaut ein wenig darauf, dass sich in der Blüte kein Viecherl versteckt und sammelt das Grün etwas heraus. Es gibt zum Einen natürlich Farbe ab und würde das Gelee in größerer Menge bitter machen.Ein bisschen davon ist aber nicht schlimm.

Löwenzahnblüten

Löwenzahn

2. Kocht nun die gelben Blüten und das Wasser in einem großen Topf auf und lasst es für ca. 5 Minuten kochen. Dann lasst Ihr es einen Tag lang stehen. So hat das Wasser das ganze Aroma der Blüten angenommen. Lasst Euch bitte nicht vom Geruch irritieren! Es schmeckt hinterher glücklicherweise ganz anders, als der Sud beim Kochen riecht. Bestenfalls erinnert es an Heu. Am nächsten Tag nehmt Ihr Euch einen Sieb, legt den mit einem alten, aber sauberen Geschirrtuch aus, dann ein doppelt gelegtes Küchenpapier hinein und gießt dadurch den Sud ab und drückt die Blüten gut aus. Das Geschirrtuch spielt hier die Rolle des Filters und durch das Küchenpapier lässt sich der ganze Batz wieder sauber zusammen packen und wegwerfen. Das hängt sonst alles im Geschirrtuch.

Löwenzahnsaft

3. Da das Gelee heiß in Gläser gefüllt wird, bereite ich diese gleich vor. Ich spüle sie mit kochendem Wasser aus und lasse sie dann im heißen Ofen trocknen. Darin halte ich sie auch warm, bis eines nach dem anderen befüllt wird. Das hilft, dass die Gläser gut Vakuum ziehen und das ist für die Haltbarkeit wichtig. Ob das Glas ordentlich Vakuum gezogen hat, könnt Ihr daran erkennen, wenn sich der Deckel nach unten wölbt. Wenn man das Glas gegen das Licht hält, sieht man das gut.

4. Nun gebt Ihr den Löwenzahnsaft, den Zitronensaft und den Gelierzucker in einen großen Topf und verrührt den Zucker darin. Dann lasst Ihr alles unter Rühren aufkochen und für weitere 4 Minuten sprudelnd kochen. Dabei immer umrühren. Nach dieser Zeit befüllt Ihr damit vorsichtig ein vorgewärmtes Glas nach dem anderen. Verschraubt jedes Glas auch sofort - achtet aber auf einen sauberen Rand und verwendet Topfhandschuhe oder ein Geschirrtuch, damit Ihr Euch nicht die Finger verbrennt. Macht die Gläser sehr gut voll. Ihr könnt sie für ein paar Minuten auf den Kopf stellen. Das unterstützt auch nochmal das Vakuum.

Jetzt müsst Ihr es nur noch auskühlen und fest werden lassen. Hierzu eine kleine Anmerkung meinerseits: Auf meinem Gelierzucker ist angegeben, dass er für 900 ml Flüssigkeit reicht. Die Blüten werden zwar mit einem Liter aufgegossen, durch das Sud Kochen und Absieben geht aber das ein oder andere Tröpfchen verloren. Ich hatte mit dem Zitronensaft jedoch mehr als die 900 ml und es hat trotzdem gut geliert. Wenn Ihr sicher gehen wollt, dann nehmt nur so viel Flüssigkeit, wie Euch Euer Gelierzuckerpackerl rät.

Buttercroissant mit Löwenzahnblütengelee

Croissant mit Löwenzahngelee

Und jetzt wünsche ich Euch viel Spaß beim Blütensammeln und noch mehr Freude beim Frühstücksgenuss und Verschenken an erstaunte Gesichter.
Eure Marion


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich freue mich über jeden Gruß, Eure Meinungen und Kritiken, Anregungen und Ideen. Teilt mir mit, was Ihr auf dem Herzen habt.
Spam lösche ich ohne Vorwarnung.