Selbst zu buttern war für mich wirklich ein kleines
Highlight. Mir passiert es hin und wieder immer noch, dass ich Sahne
überschlage. Sehr ärgerlich natürlich. Vor allem passiert das immer dann, wenn
man es gerade besonders gut hinbekommen möchte. Natürlich hat man dann gleich
im Kopf „Na toll, Butter fabriziert!“. Dann kam mir der Gedanke, dass Butter
doch was Gutes ist und ob die Sahne nun wirklich kaputt ist oder ob man
tatsächlich richtige Butter daraus machen kann. Wie schön, dass das Internet
alles weiß und jetzt bin ich schlauer und hab selbst gebuttert! Ich fand es
wirklich faszinierend. Ganz gebannt hab ich meiner Kitty zugeschaut wie aus
flüssiger Sahne perfekte Schlagsahne wurde und – ja, es tat mir kurz weh – die
perfekte Schlagsahne anfing zu flocken. Jetzt war das Kind ja eh schon in den
Brunnen gefallen. Die Kitty rührte weiter und es trennte sich immer mehr die
Butter von der Molke. Ich war begeistert wie ein Kind zu Weihnachten!
Mit meinem kleinen Kräutergarten erschließen sich mir jetzt
ganz neue Wege. Natürlich kann man auch Butter kaufen, sie weich werden lassen
und dann Kräuterbutter daraus machen. Aber selbst zu Buttern ist doch viel
cooler, mal ehrlich! Man hat eine wunderbare Butter und ein Glas leckere Molke.
Preislich nimmt es sich kaum was, das muss man schon eingestehen und es kommt
natürlich auch drauf an, welchen Preis man als Grundlage nimmt. Aber die Butter
schmeckt wirklich gut und sahnig und man weiß, was drin ist.
Für meine erste Butter hab ich ein Kräutertöpfchen mit
Thymian geköpft. Aber das war mir dann zu langweilig und darum hab ich nochmal
gebuttert. Knoblauchbutter find ich sehr lecker, aber frischer Knoblauch ist
oft recht scharf, bissig und verursacht Mundgeruch. Warum den Knoblauch also
nicht grillen? Gegrillter Knoblauch ist super und weil ich auf Lavendel kaum
verzichten kann, ist dieser auch noch dabei. Selbstverständlich, dass ich das
mit euch teile, oder?
REZEPT
Zutaten:
1 Becher Sahne
1 Knoblauchknolle
Olivenöl
Lavendelsalz (oder normales Salz)
Pfeffer
getrocknete Lavendelblüten
außerdem:
Alufolie
kleine Gläser oder ähnliches
Spritzbeutel mit Rosentülle
Für den gegrillten Knoblauch schneidet Ihr von der Knolle
einen Deckel ab, damit die Zehen angeschnitten sind. Diese Knolle legt ihr, mit
der Schnittstelle nach oben, auf ein Stück Alufolie, würzt sie mit Lavendelsalz,
Pfeffer und etwas Olivenöl und wickelt die Knolle in der Alufolie gut ein. Das
Päckchen kommt bei 160°C für ca. 1,5 Std in den Ofen.
Wenn Ihr ihn dann aus dem Ofen holt und das Päckchen öffnet
(vorsichtig – heiß!) werdet Ihr begeistert sein. Der Knoblauch ist goldbraun
und duftet herrlich. Die Knoblauchknolle wäre so schon eine schöne Beilage.
Aber wir wollen mehr!
Ihr könnt jetzt mit einer Kuchengabel die Knoblauchzehen aus
der Schale ziehen. Ich kann nur sagen, dass mein Magen dabei geknurrt hat und
ich musste einfach ein bisschen probieren. Wenn sich nicht alle Zehen ganz
herauslösen lassen, macht das überhaupt nichts. Die Zehen müssen zu einem
feinen Püree gehackt werden, bevor sie unter die Butter gerührt werden. Achtet darauf,
dass keine Stückchen mehr bleiben, sonst ist hinterher die Rosentülle
verstopft. Ihr müsst den Knoblauch wirklich ganz fein hacken.
Nun zur Butterherstellung. Ich hab die Sahne mit meiner
KitchenAid gerührt. Ich empfehle den Flachrührer, da am Ende ein
Butterklumpen entsteht und die Sahne eh nicht der Star ist und besonders schön
werden muss. Für Schlagsahne verwende ich sonst normalerweise den Schneebesen. Natürlich
könnt Ihr die Butter auch mit einem normalen Rührgerät oder sogar in
einem sauberen Gurkenglas durch stetiges Schütteln herstellen.
Es gibt nicht viel zu tun, außer zu rühren. Anfangs auf
einer langsamen Stufe, damit die Sahne nicht so spritzt. Aber sobald sie fester
wird, könnt Ihr die Geschwindigkeit erhöhen. Ihr macht ganz einfach
Schlagsahne, hört dann aber nicht auf. Ihr rührt weiter und dann ist es auch
gleich passiert. So sieht überschlagene Sahne aus:
Aber keine Panik. Diesmal soll es so sein. Ihr schlag
einfach weiter und dadurch trennt sich immer mehr die Butter von der süßen
Molke. Die Butterflocken sind schon deutlich zu erkennen.
Durch weiteres Rühren wird aus den Flocken von selbst ein
großer Klumpen Butter. Wenn es so weit ist, könnt ihr aufhören zu rühren.
Gießt die Molke durch ein Sieb in eine Schüssel ab. Sie schmeckt wirklich lecker und
muss nicht weggeschüttet werden. Wenn noch kleine Butterstückchen mit im Sieb
hängen, drückt Ihr die einfach an den großen Klumpen. Lasst die Butter in eurer
Rührschüssel, weil sie jetzt noch gewaschen wird. Dazu gebt Ihr einfach kaltes
Wasser über den Butterklumpen, bis dieser bedeckt ist. Dann schwenkt Ihr die
Schüssel, um die übrige Molke auszuwaschen. Dieses Wasser könnt Ihr wegschütten.
Wiederholt den Vorgang 3 - 4 mal, bis das Wasser klar bleibt. Dann könnt Ihr
die Butter mit einem Küchenpapier abtupfen und weiterverarbeiten. Die Butter
ist fertig!
So wie die Butter jetzt ist, eignet sie sich wunderbar fürs
Frühstück oder zum Backen, aber wir möchten ja Würzbutter daraus machen. Darum
wird sie gleich weiterverarbeitet ohne sie nochmal kühl zu stellen. Sie ist
jetzt schön weich und hat dafür die richtige Konsistenz. Gebt das abgekühlte
Knoblauchpüree zur Butter und vermengt es gut mit einer Gabel. Schmeckt mit
Lavendelsalz ab und verrührt alles gut miteinander, bis Ihr zufrieden seid.
Ihr könnt die Butter jetzt in eine kleine Schüssel streichen
und gleich verwenden, oder in ein Glas füllen und im Kühlschrank aufbewahren.
Ihr könnt sie auch in Eiswürfelformen geben und einfrieren. Vergesst aber
nicht, noch ein paar getrocknete Lavendelblüten darüber zu streuen. Das sieht
nicht nur dekorativ aus, sondern gibt ein leichtes Aroma ab, ohne dass es parfümiert
wirkt.
Ich wollte aus der Butter schöne Rosenblüten spritzen und
hab die Masse dazu in einen Spritzbeutel mit Rosentülle gefüllt. Je nachdem wie
weich die Masse ist, schadet es nicht, den Spritzbeutel nochmal kurz in den
Kühlschrank zu legen.
Kleine Gläser habe ich mit ein wenig Alufolie überschlagen.
Auf deren Deckel hab ich die Rose aufgespritzt, ein paar Lavendelblüten darüber
gestreut und samt Glas in den Gefrierschrank gestellt, bis ich mit meinen
Blüten durch war. Dadurch werden die Blüten stabil und man kann sie gut
verpacken ohne die Blüte zu zerstören. Mit einem Brotzeitmesser hab ich dann
die festen Butterblüten vom Glas genommen und in vorbereitete Stückchen
Alufolie verpackt und diese eingefroren.
Sind die Blüten nicht schön? Sie können aus dem Gefrierfach direkt angerichtet werden, ohne
sie vorher aufzutauen.
Wenn Ihr eine Anleitung braucht, wie man eine Butterrose spritzt,
dann empfehle ich euch bei YouTube zu stöbern. Da gibt es einige Videos, die
das sehr schön zeigen. Sucht zum Beispiel nach „piping icing rose“. Es schadet
auch nicht, verschiedene Videos anzuschauen um die für sich beste Technik zu
finden.
Jetzt wünsch ich euch viel Spaß und guten Appetit und ein
genüssliches Essen!
Eure Marion