willst Du auf meinem Teller sein?
Ich hab Dich gern in meinem Bauch,
so wie viele and’re auch.
Kleines Wunder der Versielseitigkeit
so viele leckere Rezepte stehen uns mit Dir bereit.
Kurz oder lang, kalt oder warm,
Du kleiner Hochgenuss, den man immer essen kann.
In vielen Ländern kennt man Dich.
Auf Dich verzichten kann man nicht!
Ein Glück, dass man Dich erfunden hat,
denn Groß und Klein ist in die Nudel vernarrt.
Bringst uns alle an einen Tisch,
gemeinsam Kochen, Essen und Genießen,
so einfach und lecker, dafür lieben wir Dich!
Heute geht’s um die Nudel, denn ich liebe Nudeln! Sie sind ja auch so vielseitig, und begnügen sich sowohl mit einem Dasein als Beilage, stehen aber auch als Pastagericht gern im Mittelpunkt. Ich glaube, meine Liebe zur Nudel wurde mir von meinem Papa, dem besten Papa der Welt, in die Wiege gelegt. Denn Nudeln waren in meiner Kindheit die Beilage zu nahezu allem. Von Leberkäs über Pfannenfleisch und Braten zu Grillhähnchen. Überall gab‘s „Nidalen“ dazu. Kein Wunder also, dass Schinkennudeln meine absolute Leibspeise ist. Als ich vor einem Jahr meine Kitty (so nenne ich meine geliebte baiserfarbene KitchenAid) bekommen hab, hat es auch nicht lange gedauert bis in mir das Verlangen nach frischer Pasta aufkam. Ich hab mir die Pasta Walzen gegönnt und mein Papa, der beste Papa von allen, hat mir einen Unikat-Pasta-Trockner gemacht. Meine erste Pasta trocknete auf Kleiderbügeln (die ich natürlich vorher sauber gemacht habe) an den Türgriffen meiner Küchenschränke. Ich habe diverse Rezepte für den Teig ausprobiert und bin schließlich bei der Variante hängen geblieben, die ich Euch heute vorstelle.
Wie auch für meine Spätzle, verwende ich für den Nudelteig Spätzlemehl. Leider ist das nicht überall zu bekommen aber als Alternative kann ich Euch auch das „Wiener Griessler“ empfehlen. Natürlich könnt Ihr für den Anfang auch normales Mehl verwenden. Das funktioniert erst mal genauso. Mit dem Spätzlemehl gelingen mir aber die besten Nudelergebnisse. Der Teig ist wunderbar elastisch und die Nudel hat nach dem Kochen ein tolles „Mundgefühl“.
Frische Pasta ist unschlagbar im Geschmack! Es lohnt sich wirklich sie selbst zu machen. Natürlich ist es zeitlich etwas aufwändiger, aber bei kleineren Mengen, für zwei Personen, nimmt es sich gar nicht so viel. Die Zeit holt man beim Kochen wieder rein. Wenn man den Teig oft durch die Walze lässt, kann man sogar auf die Ruhezeit verzichten. Gekocht sind sie schnell. Außerdem weiß ich was drin ist: Eier vom Bauern um die Ecke. Ich muss aber auch zugeben, dass die Kitty im Vergleich zu einer Nudelwalze mit Handkurbel natürlich einiges erleichtert. Bei der handbetriebenen Nudelwalze hat mir irgendwie immer eine Hand gefehlt. Eine für die Kurbel, eine zum Führen der Pasta und eine zum Auffangen. Dummerweise hab ich nur zwei Hände, die das zwar auch irgendwie geschafft haben, aber meine Kitty möchte ich wirklich nicht missen. Dennoch möcht ich auch diejenigen ermuntern, die keine Küchenmaschine haben. Das ist dann vielleicht nichts für jeden Tag aber Ihr müsst unbedingt ausprobieren, was für ein Genuss Pasta sein kann!
Noch kurz zu den Nudelvorsätzen für die KitchenAid. Das Set besteht aus einer Walze für Teigplatten und zwei Schneidewalzen. Einmal für Spaghetti und einmal für Tagliatelle. Ich betreibe die Vorsätze mit der niedrigsten Geschwindigkeit. Die Walze hat mehrere Stufen, wobei 1 die Gröbste ist. Damit knetet man den Teig einige Male durch, bevor man daraus stufenweise eine dünne Teigplatte walzt. Wie dünn, ist abhängig davon, was ihr damit machen wollt. Lasagne Platten walze ich nicht dünner als Stufe 5, Tagliatelle Stufe 4 und für Spaghetti Stufe 3. Mit Stufe 4 werden die Spaghetti schon recht fein, was aber je nach Soße auch das gewisse Etwas ausmachen kann. Auf mich wirken sie dann etwas „asiatisch“.
NUDELTEIG
Zutaten:
50 g Hartweizengrieß
50 g Spätzlemehl
1 Ei
Pro Person rechne ich 100 g der Mehl/Grieß Mischung für den normalen Hunger. Bei zwei Personen mach ich je nach Soße den Teig manchmal auch von 300 g der trockenen Mischung, damit‘s noch was zum „Nachfassen“ gibt, weil‘s so gut schmeckt.
Salz gebe ich nicht in den Teig, wenn ich ihn in Salzwasser koche. Ich salze dafür mein Kochwasser ordentlich und zwar so, dass es leicht übersalzen zu sein scheint. Die Ausnahme sind Lasagne Blätter. Die werden nicht in Salzwasser gekocht, sondern direkt eingeschichtet. Da darf in den Teig gerne ein wenig gutes Kräutersalz.
Die Zutaten werden einfach miteinander, in einer Schüssel mit dem Knethaken, verknetet. Bei der KitchenAid ist es empfehlenswert zuerst ein Ei in die Schüssel zu geben, dann die trockene Mischung und dann die letzten Eier. Wenn das Ei etwas größer war, kann es sein, dass der Teig zu feucht ist. Gebt dann einfach noch etwas Grieß dazu und knetet das unter. Der Teig soll nicht mehr kleben, sondern eher ledrig sein. Lasst ihn in einer Tupper oder eingewickelt in Frischhaltefolie für etwa eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen.
Der Pastateig wird nun in ungefähr golfballgroßen Portionen 5 – 6 mal durch die Walzen gelassen. Dabei wendet Ihr den Teig immer wieder im Grieß und arbeitet diesen somit unter. Das verbessert die Konsistenz der Nudeln. Ich streue einfach etwas Grieß auf der Arbeitsplatte aus und wende den Teig darin bevor ich ihn wieder durch die Walzen schicke. Das mach ich bis der Teig aufgebraucht ist. Dann wird die Walze gewechselt und die Teigplatten werden nacheinander durchgelassen. Fangt die geschnittenen Nudeln mit der Handkante, dem Stil eines Kochlöffels oder Stäbchen auf und hängt die Nudeln dann auf einen Trockenständer. Zwei Stäbchen haben den Vorteil, dass man die Nudeln leichter aufhängen kann, indem man die Stäbchen auseinander zieht und die Nudeln über die Stange hängt.
Wenn Ihr die Pasta gleich kocht, braucht sie nicht lange. Einmal aufkochen, nochmal umrühren und die Nudeln können abgegossen werden. Wenn Ihr sie etwas trocknen lasst, brauchen sie wenige Minuten länger. Probiert einfach eine ab und an und Ihr wisst, wann sie fertig sind.
Und was gibt’s da jetzt dazu? Die Tagliatelle sind ja schon mit etwas Nussbutter (gebräunter Butter) traumhaft! Da braucht’s gar nicht mehr. Zu Spaghetti mag ich natürlich gerne Bolognese. Ein Klassiker. Am liebsten mit frischen, wirklich sonnenreifen Tomaten aus dem eigenen Garten (gibt’s leider nur im Sommer) oder mit meinem Gorgonzola-Rucola-Sößchen. Da schmeckt mir auch nur meine leichte Variante. Die muss ich Euch auch unbedingt mal vorstellen! Und „Aglio e Olio“ ist auch eine Wucht und und und … und mein Zitronenmelissen Pesto kennt Ihr ja bereits.
Ich wünsch Euch viel Freude und Spaß mit Eurer selbstgemachten Pasta und ganz viele Genussmomente!
Eure Marion
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